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1. Badische Sagen - S. 5

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
4. Eben hatte Graf flsmus feinen gewichtigen Wurf getan, als feine Gattin auf dem Kampfplatze ankam, freudig fiel ihm die zuvor Trauernde um den hals und dankte Gott für den Sieg, den er ihrem Gemahl verliehen. Sie kam zur rechten Stunde; denn eben verlieh den Grafen seine Kraft, fluch der Rosenberger batte mannhaft zugeschlagen, und wo sein hieb fiel, klaffte eine tiefe Wunde. Sorgsam verband die Gräfin des Gemahls Wunden, dann reichte sie dem wankenden die Hand und führte ibn auf die Burg, wo er bald genas unter ibrer liebevollen Pflege. Dem Rosenberger erging es nicht so erfreulich, wenigstens leitete ihn keine liebende Hand nach Haufe. Doch sandte die

2. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 25

1895 - Leipzig : Voigtländer
25 - in langem Zuge die Bischfe, bte und die ganze Geistlichkeit mit ihren Stenern. Des Knigs Angst wuchs. D, la uns nietiersteigen," stammelte er, und uns unter die Erde verbergen vordem Zornantlitz dieses furchtbaren Feindes!" Der Franke sprach: Wenn du eine Saat von Eisen in dem Felde aufstauen siehst, dann erwarte, da Karl kommt." Kaum hatte er dies gesagt, als sich im Westen eine finstere Wolke zeigte, die den hellen Tag beschattete. Als sie sich nherte, sah man den eisernen Karl in einem Eisenhelm, in eisernen Schienen, eisernem Panzer um die breite Brust, eine eiserne Lanze hoch in der Linken und das mchtige, nie bezwungene Schwert in der Rechten. Auch fein Schild war ganz aus Eisen, und selbst sein Streitro schien von Eisen zu sein. Fast ebenso war sein ganzes Heer gerstet. Die Strae, das ganze Feld war mit eisernen Mnnern bedeckt, und die Schwerter blitzten in der Sonne. Siehe, da ist er, nach dem du so viel gefragt hast," rief der Franke. Wie htte der Langobardenknig einem solchen Feinde widerstehen knnen? 4. Krieg gegen die Araber in Spanien. Als Karl zu Paderborn im Sachsenlande einen Reichstag hielt, wurde er von einem spanischen Statt-Halter gegen den maurischen Herrscher zuhilfe gerufen. Er eroberte das nrdliche Spanien bis zum Ebro, die sptere spanische Mark, kehrte dann aber wegen eines Ausstandes der Sachsen um. Auf dem Rckzge verlor er in den pyrenischen Gebirgsthlern von Roncesvalles durch einen feindlichen berfall einen Teil seines Heeres und den Markgrafen Roland. Die Sage berichtet: Als Roland, der gewaltige Held, von vier Speeren zum Tode verwundet war, nahm er sein herrliches Schwert Duranda, und schlug aus allen Krften aus einen Marmorstein; denn er wollte es lieber zertrmmern, als den Arabern berliefern. Aber das Schwert spaltete den Stein und wurde nicht einmal schartig. Alsdann ergriff er sein helltnendes Horn Olivant und stie mit solcher Kraft hinein, da es in der Mitte brach und die Adern an Rolands Halse zerrissen. König Karl, der schon acht Meilen voraus war, vernahm den gewaltigen Schall und kehrte wieder um; aber er fand den Helden tot daliegen und beweinte ihn bitterlich. 5. Krieg gegen die Avaren. Der Herzog Tassilo von Bayern, den Karl zur Unterwerfung gezwungen hatte, suchte seine Unabhngigkeit wieder zu erkmpfen, indem er sich mit den Avaren verbndete, einem ruberischen, den Hunnen verwandten Volke, das sich stlich von Bayern in den Donaulndern ausgebreitet hatte. Karl setzte den abtrnnigen Tassilo ab, schickte ihn ins Kloster und hob die Herzogswrde in Bayern auf. Dann griff er die A v a r e n in ihrem eigenen Lande an und trieb sie bis hinter die Raab zurck; ihr Hauptfestungswerk, der groe Ring" zwischen Thei und Donau, in welchem unermeliche zusammengeraubte Schtze aufgehuft lagen, wurde erstrmt, und in dem eroberten Lande die stlich e Mark (sterreich) errichtet. 6. Kriege gegen die Slaven und die Dnen. Durch einen Krieg mit den Slaven, welche die während der Vlkerwanderung verlassenen ostdeutschen Lnder eingenommen hatten, sicherte Karl die Ostgrenze des

3. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 25

1907 - Leipzig : Voigtländer
11. Karls des Groen Kriege. aber sprach: wenn du eine Saat von Eisen in dem Felde aufstarren siehst, dann wird Karl kommen." Kaum hatte er dies gesagt, als sich im Westen eine finstere Wolke zeigte. Sie kam nher und nher- end-lich sah man den eisernen Karl in einem Eisenhelm, mit eisernem Panzer, eine eiserne Lanze in der Linken und das mchtige Schwert in der Rechten. Ruch sein Schild war ganz aus Eisen, und selbst sein Streit-ro schien ehern zu sein. Fast ebenso war auch sein Heer gerstet. Die Strae, das ganze Feld war mit eisernen Mnnern bedeckt, und die Schwerter blitzten in der Sonne. Siehe, da ist er, nach dem du so viel gefragt hast," rief der Franke. wie htte der Langobardenknig diesem starken Feinde widerstehen knnen? Karl eroberte seine Hauptstadt, nahm ihn gefangen und schickte ihn als Mnch in ein Kloster. Das langobardische Reich vereinigte er mit dem frnkischen. 3. Karls 3ug nach Spanien. Karl zog auch gegen die Kraber in Spanien zu Felde und entri ihnen das Land nrdlich vorn Ebroflusse. His er aber aus dem siegreichen Kampfe wieder heimkehrte, berfielen pltzlich in einem engen Gebirgstals Feinde sein Heer, und viele seiner Krieger wurden niedergehauen. Da fiel auch sein berhmter Feldherr, der wackere Held Roland, der dessen Tod die Sage folgendes erzhlt: Don vier Speerstichen zu Tode verwundet, nahm Roland sein herrliches, leuchtendes Schwert und schlug mit aller Kraft auf einen marmorstein; denn er wollte die gute Waffe lieber zertrmmern, als den Krabern berliefern. Hber das.schwert spaltete den Stein und zerbrach doch nicht. Dann ergriff er sein Horn und blies mit solcher Kraft hinein, da es zersprang und ihm selbst die Halsadern zerrissen. König Karl,' der schon acht Meilen voraus war, vernahm den gewaltigen Schall und kehrte wieder um; aber er fand den Helden schon tot und beweinte ihn bitterlich. 4. Karls Kriege gegen die Bayern und Dnen. Karl unterwarf auch die Bayern, die sich seiner Herrschaft nicht fgen wollten und schickte ihren Herzog in ein Kloster. Durch das Gebiet der Bayern rckte er weiter gen Osten vor und machte sich alles Land bis tief nach Ungarn hinein untertnig. Selbst die Dnen im Norden, die da-mals argen Seeraub trieben, bekamen die Strke seines armes zu fhlen.

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 28

1907 - Leipzig : Freytag
28 um Kohlen zu Brennen; int stillen aber hoffte er, der Knabe mrbe bent schrecklichen Linbwurm, der bort hauste, zum Opfer fallen. Als Siegfrieb im Walbe ein groes Fener angeznbet hatte, kam pltzlich der scheuliche Drache auf ihn los und wollte ihn mit meit aufgesperrtem Rachen verschlingen. Da ergriff der Knabe den strksten Baumstamm, der im Feuer lag, und schlug bamit das Untier tot. Dann rnctrf er es ins Feuer. Von der Hitze fing die Hornhaut des Tieres an zu schmelzen, und es flo ein Strom von Blut und Fett unter bern brennenben Holze hervor. Neugierig tauchte Siegfrieb eine Fingerspitze hinein, und als die Masse erkaltet mar, mar der Finger mit einer harten, hornartigen Haut ber-zogen. Nun bestrich sich Siegfrieb den ganzen Krper mit der flssigen Masse. Daburch mrbe er der und der mit einer harten, unburch-bnglichen Haut berzogen, so ba feine Waffe ihn ermunben konnte. Nur hinten an der Schulter blieb eine kleine Stelle metch und ver-munbbar. Daher heit er der hrnene ober gehrnte Siegfrieb. Hierauf ging er in die Schmiebe zurck, ttete den hinterlistigen Meister und schmiebete sich ein Schmert, so hart und scharf, ba es den Ambo mit einem Schlage spaltete. Siegfrieb und die Nibelungen. Weiter zog Siegfrieb auf Abenteuer aus und kam an eine Hhle, die in einen Berg fhrte. Gerabe trugen Zmerge einen unermelichen Schatz an Golb und Ebelsteinen hervor. Das mar der Schatz der Nibelungen und gehrte den beiben Knigsshnen Schilbung und Nibelung, die sich benselben teilen molltcn. Da sie sich aber nicht einigen konnten, baten sie Siegfrieb, er mchte ihr Schiebsrichter sein. Siegfrieb willigte ein. Allein die beiben maren mit der Teilung nicht znfrieben und fingen Streit mit ihm an. Zmlf Riesen und siebenhunbert Recken kamen ihnen zu Hlfe. Allein Siegfrieb ttete die beiben Knigsshne und nahm ihnen den Schatz ab. Als er aber metter in den Berg vorbringen mollte, kam der Zmerg Alberich, um ihm beit Eingang zu mehren und seine Herren zu rchen. Siegfrieb kmpfte mit ihm, mre aber beinahe von dem Zmerge besiegt morben. Denn dieser trug eine Tarnkappe, b. i. ein unsichtbar machenber Mantel. Doch Siegfrieb nahm ihm die Tarnkappe ab itrtb bermltigte ihn, schenkte ihm aber das Leben. Aus Dankbarkeit mrbe Alberich Siegfriebs treuer Diener und htete mit den andern Zmergen seinen kostbaren Schatz. Siegfrieb bei den Burguuben. Zu Worms am Rheine herrschten die bret Burgunbenknige Gunther, Gernot und Giefel-her. Sie Hattert eine munberltebliche Schmester, mit Namen Kriemhilb, bereit Schnheit in allen Lanben hoch berhmt mctrb. Deshalb beschlo Siegfrieb, um sie zu merben. Als er nach Worms kam, mrbe er von beit

5. Geschichte des Mittelalters - S. 210

1888 - Wiesbaden : Kunze
210 Dritte Periode des Mittelalters. dürfen und gelobte Treue. Gewöhnlich erfolgte die Einwilligung der Dame, und ein Ring besiegelte die eingegangene Verbindung. Der Gebrauch, welcher hie und da bei der Aufnahme in den Ritterstand geübt wurde, die Haare zu scheren, kam auch manchmal beim Eintritt in den Minnedienst vor. Der Ritter trug nunmehr die Farben seiner Dame und auch ein Wappenzeichen, welches sie ihm gegeben hatte. Es war dies bald ein Ring, ein Gürtel, ein Band, ein Schleier oder ein Ärmel, welchen sie selbst getragen. Dies be-sestigte der Ritter zu Ehren seiner Dame auf der Lanze oder dem Schilde, und je zerfetzter es aus dem Kampfspiele oder blutigen Strauße hervorging, desto größer war die Freude. Gegen ein neues Zeichen gab es der Ritter öfter seiner Dame zurück, welche es wie den schönsten Schmuck trug. Schon frühzeitig war es Sitte gewesen, daß die Ritter kunstreich gearbeitete Feldbinden und Gewänder von ihren Damen erhielten und ihnen zu Ehren trugen. Durch diese Auszeichnung, welche das Rittertum dem weiblichen Geschlechte erwies, vergaßen die Frauen wohl ihre eben errungene Stellung und betrachteten nicht selten ihre Ritter als ein Spielzeug, mit dem sie in heiterer, spaßhafter Laune sich die Zeit zu verkürzen erlaubten. Sie ließen sich nämlich nicht daran genügen, von den Rittern im allgemeinen Beweise der Liebe zu verlangen; sie forderten auch im besondern als Beweis des Gehorsams, des Mutes und der Aufopferungsfähigkeit diese oder jene Unternehmung, welche die Geduld der Männer und die Laune der Frauen erkennen läßt. Der Ritter wurde oft in Aussicht auf besondere Gunst mit Ausgaben beladen, welche er nicht erfüllen konnte, und durch furchtbare Ungnade bestraft, welche er, weil es Mode war, mit größter Selbstverleugnung und meist mit wirklichem Schmerz ertrug. Der Tannhäuser, ein Minnesänger des 13. Jahrhunderts, geißelte diesen weiblichen Übermut mit folgenden Worten: „Bald foll der Dame ich den Salamander bringen, die Rhone bald in Nürnberg strömen lassen, die Donau, dann den Rhein hinüber schwingen und noch auf meiner Bitt' Erhörung passen. Ja, Dank sei ihr, ihr Nam' ist Gute; sprech' ich ein Ja, so spricht sie Nein; sie will den heil'gen Gral selbst Han, den Parzival gehütet hat; des Apfels gert sie drauf zur Statt, den Paris Venus hat gegeben; den Zaubermantel auch daneben, der nur den treuen Frauen paßt. O weh, ich bin ihr ganz verhaßt, schaff' ich ihr nicht die Arche rasch zur Hand, daraus Herr Noah Tauben hat entsandt." Nicht alle Ritter wußten sich so gut über die Launen und den

6. Das erste Geschichtsbuch - S. 114

1892 - Gera : Hofmann
— 114 — Hagen, ihr Verwandter, Abschied von ihr nahm, da bar sie ihn, ihren kühnen Mann, der keiner Gefahr achte, im Streit zu schirmen. Hagen sprach: „Was kann Siegsried geschehen, da er am ganzen Leibe unverwundbar ist?" Sie aber sprach: „Wohl ist er das bis aus eine Stelle zwischen den Schultern. Wie leicht könnte ihn hier ein Speerwurs treffen!" Der arge Mann sprach: „Wohl will ich in seiner Nähe reiten und ihn schirmen, aber dann müßte ich die Stelle genau kennen!" Und sie sprach arglos in ihrer Angst: „Ich will dahin mit Seide ein Kreuz auf sein Gewand nähen!" Fröhlich ging der grimme Hagen von dannen. Die Heerfahrt war nun unnötig und wurde abgesagt, weil Friedensboten gekommen seien; dagegen ward eine Jagd im Odenwalde angesagt. Als Siegfried in der Frühe Abschied von seinem Weibe nahm, da fiel sie ihm weinend um den Hals und bat ihn, heute daheim zu bleiben. Sie habe geträumt, wie ihn zwei wilde Eber über die blutige Heide verfolgt und dann zwei Berge ihn begraben hätten. Er aber sprach: „Liebes Weib, wer sollte mir etwas zuleide thun? Ich bin ja unter Verwandten und Freunden!" Er küßte sie auf den Mund und zog den Jagdgenossen zu, sie aber sah ihm lange in Thränen nach. Die Jagd tobte fröhlich durch Berg und Thal. Viel Wild wurde erlegt. Einen Bären sing Siegfried lebendig und ließ ihn dann im Lager los. Das Tier sprang durch die Küche und warf alles wild durcheinander. Die Hunde jagten ihm bellend nach, aber Siegfried war allen voran im Laufe und schlug den Bären mit dem Schwerte tot. Beim Mittagsmahle war ein guter Trunk vergessen. Hagen entschuldigte sich, er habe den Wein an einen andern Ort gesandt, es sei aber in der Nähe ein kühler Quell unter einer breiten Linde, da könnten sie den Durst löschen. Alles brach dahin auf. Hagen aber sprach zu Siegfried: „Wollen wir nicht im Wettlauf den Brunnen erreichen?" Und das geschah. Wie wilde Panther sprangen Hagen und Günther ohne Waffen und Oberkleid über die Heide, Siegfried aber in Gewand und Waffen kam doch früher zum Brunnen. Hier legte er die Waffen ab, trank aber nicht vor dem Könige, wiewohl er sehr dürstete. Erst als Günther getrunken hatte, bückte er sich nieder, um den heißen Durst zu löschen. Darauf hatte der tückische Hagen gewartet. Schnell trug er Siegfrieds Waffen beiseite, ergriff den Speer und stieß ihn durch das Kreuzzeichen dem Helden in den Rücken, so daß das Blut hoch aufsprang. Zum Tode getroffen, sprang Siegsried auf, fand aber nur seinen Schild, ereilte den flüchtigen Hagen und schlug ihn damit nieder. Aber seine Kraft schwand, seine Farbe verblich, und nieder sank er in die Blumen. Sterbend sprach er: „Weh euch, ihr bösen Feiglinge! Ist das der Lohn für meine Dienste und meine Treue? Mit Schmach wird fortan euer Name bedecket sein!" Da ihn die Ritter und König Günther beklagten, sprach er: „Was weint ihr um den Schaden, den ihr selbst angerichtet?" Hagen aber sprach: „Warum klagt ihr? Nun hat all' unsre Sorge ein Ende. Niemand kann uns fortan bestehen!" Der Todwunde erwiderte: „Hätte ich euern tückischen Sinn erkannt, hätte ich mich wohl schüfen mögen! Mich jammert nichts mehr als Kriemhild, mein liebes Weib, und mein armer Sohn. Mit Schanden wird man ihm nachsagen, daß seine nächsten Verwandten seinen Vater erschlagen haben." Zuletzt sprach er zu Günther: „Vergiß nicht, daß mein liebes Weib deine Schwester ist! Ach, wie müssen nun mein Vater und meine Mannen lange auf mich warten!" Endlich kam der Todeskampf. Alle Blumen färbte sein Blut rot. Dann lag er still und tot. Die Leiche aber hoben die Jäger auf, brachten sie in dunkler Nacht nach Worms und stellten sie vor Kriemhilds Gemach.

7. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 42

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
42 Iii. Deutsche Sagen. Nun fiel der Riese mit seinen Söhnen über die drei Götter her und band sie. Frei sollten sie erst wieder kommen, wenn sie so viel Gold mitbrächten, bis der ganze Otterbalg von Gold bedeckt sei. Das versprach Loki herbeizuschaffen. Er wurde freigelassen und eilte zum Zwerge Andvari, den er gefangen nahm. Der Zwerg schaffte so viel Gold herbei, als Loki haben wollte, aber Loki nahm ihm auch noch den kostbaren Ring Draupnir, der die Wunderkrast hatte, immer neues Gold zu zaubern. Da sprach Andvari einen gräßlichen Fluch über das Gold aus. Jeder Besitzer des Schatzes würde ins Unglück geraten. Schwer beladen kam Loki zum Riesen, und richtig wurde der ganze Otterbalg zugedeckt. Nur ein Barthaar guckte noch hervor. Darauf mußte der Ring Draupnir gelegt werden. Aber Loki verkündete den Flnch des Zwerges. Darauf zogen die Afeu ab. Im Hause des Riesen aber brach Streit aus wegen des Schatzes. Die Söhne des Riesen, Fasnir und Regin, schlugen ihren Vater tot! Aber anstatt den Schatz mit dem Bruder zu teilen, nahm Fafnir das Ganze für sich, legte sich auf eine wüste Heide und bewachte dort in Drachengestalt den Schatz. Regin sann auf Rache. § 2. Siegfrieds fugend. 1. Siegfried erwirbt den Nibelungenhort. Zu kanten am Rhein lebte König Siegmund mit seiner Gemahlin Sieglinde. Ihr Sohn war Siegfried. Jung Siegfried ward ein stolzer Knabe. Er wollte nicht in des Vaters Burg bleiben, die war ihm viel zu eng. Er zog in einen wilden Wald, um Abenteuer zu finden, und kam zu einem Schmied. Weil er selbst keine Waffen hatte, wollte er sich dort ein Schwert schmieden. Doch der junge Schmied schlug beim ersten Schlag den Amboß in den Grund, und als der Schmiedegeselle ihn strafen wollte, bezwang er diesen. Der Schmied war aber kein anderer als Regin. Er lehrte nun Siegfried ein Schwert schmieden, dessen Schneide so fein wurde, daß sie eine Flocke Wolle, die langsam im Wasser daherschwimmt, zerschnitt. Dann führte Regin den Jüngling auf die Guitaheide, wo Fafuir lag. Da grub sich Siegfried eine Grube und deckte sie mit Zweigen zu. Als der Drache darüber fortkriechen wollte, stach ihm Siegfried von unten her das Schwert in den Leib. Die Grube floß so voll Drachenblut, daß Siegfried darin sich badete, denn das Drachenblut machte die Haut so hart, daß keine Waffe sie zerschneiden konnte. Nur zwischen den Schultern behielt der Held eine freie Stelle. Dahin war ihm ein Lindenblatt gefallen, das er nicht bemerkt hatte. Zufällig berührte Siegfried seine Zunge mit Drachenblut, und da mit einem Mal verstand er die Stimmen der Vögel, die ihn vor Regin warnten. Regin wollte Siegfried im Schlaf töten, um den Schatz

8. Für die Klassen 7 und 6 - S. 32

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
32 Deutsche Sagen. Weniger erfreut war Amilias, der Hofschmied. Prahlend meinte er, doch Besseres zu leisten, und schlug Goldbrand eine Wette vor. Innerhalb eines Jahres wolle er selbst einen Helm und vollstndige Rstung schmieden, Goldbrand dagegen solle ein Schwert machen. Wer es besser mache, drfe dem andern den Kopf abschlagen. Wieland ging daraus ein. Amilias machte sich sofort daran und schmiedete Tag und Nacht; sein Gegner kmmerte sich trotz aller Warnungen gar nicht darum. In sieben Tagen machte er schlielich das Schwert fertig und zeigte seine Schrfe in einer Probe. In einen rasch flieenden Strom warf er einen Haufen Wolle, hielt das Schwert dagegen und siehe, es durchschnitt mit Leichtigkeit die Wolle. Zu Ehren seines alten Meisters nannte er es Mimung. Als das Jahr vorber war, kam die Entscheidung. Amilias zog sich seine fertig geschmiedete Rstung an und setzte den Helm auf. Dann befahl er Gold-brand, auf den Helm zu schlagen. Dieser legte das gute Schwert sanft auf den Helm und fragte den andern: Merkst du etwas?" Hhnisch erwiderte Amilias: Schlage nur krftig zu, durchdringen wirst du doch nicht?" Da drckte Goldbrand ein wenig, und das Schwert durchschnitt den Helm, den Kopf, den Panzer und die Brust, so da Amilias tot zu Boden fiel. Von da an war Goldbrand Hofschmied des Knigs. Doch seine Kunst brachte ihm Verderben, denn bald glaubten alle, da dieser kunstreiche Mann kein andrer sein knne als der berhmte Schmied Wie-land. Und Wieland selbst hatte auch erfahren, da Nidungs Mannen einst sein Haus zerstrt hatten. Denn er entdeckte an dem Finger der Knigstochter jenen Ring, den sein Weib getragen hatte. So beschlo er, furchtbare Rache zu nehmen. Doch auch Nidung frchtete des Schmiedes Zorn und dachte, ihn unschdlich zu machen. So lie er ihn eines Nachts in seinem Hause berfallen und ihm die Sehnen an beiden Fugelenken durchschneiden; so konnte der Unglckliche nicht entfliehen. Trotzdem war seine Rache schrecklich. Die beiden kleinen Shne des Knigs waren schon oft zu ihm gekommen, um die kostbaren Schmiedekunstwerke zu sehen. Als sie wieder einmal bei ihm waren, redete er ihnen vor, da er in einer groen, eisernen Kiste so schne Kleinodien htte, wie sie niemals vorher gesehen htten. Wenn sie diese aber sehen wollten, mten sie am andern Tage, rckwrts gehend, zu ihm kommen. Dies taten die Knaben. Als sie nun in den eisernen Kasten sahen, schlug Wieland den schweren Deckel zu, und tot waren die beiden. Vergebens suchten alle vom Hofe die Kinder, man kam auch zur Schmiede, aber Wieland zeigte die Spuren im Schnee und sagte, die Kinder wren wohl bei ihm gewesen, aber wie jeder she, auch wieder weggegangen. So mute Nidung sein Unrecht den.

9. Für die Klassen 7 und 6 - S. 41

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
41 machte sich der Knabe auf, schlug krftig mit seiner Axt drein, so da bald eine Menge groer Bume an der Erde lagen, trug sie in einen Haufen zusammen und zndete ein gewaltiges Feuer an. Durch diese Arbeit war er hungrig geworden, so legte er sich nieder und holte die Speisen hervor, die Mime ihm mitgegeben hatte. Er a und trank, und als er satt war, seufzte er: Nun fehlt mir nur noch ein Vergngen, mich mit irgend jemand ordentlich zu schlagen." Kaum hatte er dies gedacht, da hrte er in seiner Nhe ein frchterliches Schnaufen und Fauchen: der Drache kam auf ihn zu. Da ist ja mein Wunsch erfllt", rief er, ri einen lodernden Baumstamm aus der Glut und schlug so frchterlich auf das Ungeheuer los, da es bald tot am Boden lag. Dadurch hatte er natrlich wieder Hunger bekommen, aber die Vorrte waren schon auf-gezehrt. Da dachte er, einmal Drachenfleisch zu versuchen, schnitt einige Stcke heraus und legte sie in den Kessel, den er mitgebracht hatte. Bald brodelte es lustig, er steckte seine Hand hinein, um zu sehen, ob es schon gar sei, doch hastig zog er sie zurck, er hatte sich den Finger tchtig ver-brannt. Als er den schmerzenden Finger nher ansah, bemerkte er eine Hornschicht darauf, die gar nicht abging. Er probierte sie an der scharfen Schneide seiner Axt, doch sie hielt sest, die Axt drang nicht ins Fleisch. So kann ich ja meinen ganzen Krper gegen jeden Hieb fest machen", sprach er, zog schnell seine Kleider aus und badete sich im Blute des Drachen. -So wurde Jung Siegsried der hrnerne Siegfried, nur an einer Stelle zwischen den Schultern auf dem Rcken, wo ein Lindenblatt hingefallen war, war er verwundbar. Am andern Tage kam er zu Mime zurck. Der erschrak gewaltig und versuchte, ihn anders los zu werden. Nachdem er ihm die besten Waffen und eine kostbare Rstung geschenkt hatte, riet er ihm, zur Knigin B r u n h i l d e auf den I s e n st e i n zu ziehen; dort solle er sich das Ro Grane fordern, das von Wuotans schnellem Rosse S l e i p n i r abstamme. Wohlgemut machte sich Sieg-fried auf. Nach langer Wanderung kam er zum Jsenstein, dessen funkelnde Burg er staunend ansah. Am Tore angekommen, klopfte er, und als ihm das Offnen zu lange dauerte, stie er mit seinem Fue die starken, eisernen Trflgel ein. Im Burghof strzten die Mannen aus den khnen Ein-dringling, doch er schlug sie nieder. Den Lrm hrte Brunhild, und als man ihr von dem Jngling berichtete, lie sie ihn zu sich kommen und fragte nach seinem Wunsche. Ich will dich um das herrliche Ro Grane bitten", erwiderte Siegfried. Brunhilde gewhrte ihm die Bitte, am andern Morgen sollte er es selbst von der Weide holen. Wie staunten

10. Für die Klassen 7 und 6 - S. 46

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
46 Deutsche Sagen. Sogleich fragte er, was denn Ritter seien, und so erfuhr er von dem herrlichen Leben und besonders von den Kmpfen, welche Ritter bestnden. Dann ritten sie weiter. Den Jngling aber fate heie Begierde, auch solch ein Ritter zu werden; er lief sogleich zur Mutter zurck und verkndete ihr, was er gesehen. Zu Tode erschrocken versuchte sie, seinen Willen zu brechen. Aber alles half nichts, er wollte zum Hofe des Knigs Artus reiten. Da ersann sie eine List. Ilm ihn dem Spott der Leute auszusetzen und ihn zur baldigen Umkehr zu bewegen, gab sie ihm ein elendes Pferd und nhte ihm Narrenkleider. Aus grobem Sacktuch waren Hemd und Hose, die nur bis zum nackten Knie reichte; grobe Stiefel und Gamaschen aus frischer, rauher Klberhaut deckten die Fe, so da er gar wunverlich anzusehen war. Noch eine Nacht blieb er auf Bitten seiner Mutter. Kaum begann aber der Tag zu grauen, da erhob er sich, nahm Abschied und ritt davon, um König Artus' Hof zu suchen. Als Herzeloyde ihr Kind nicht mehr sah, sank sie zu Boden und starb. Nach manchen Abenteuern gelangte Parzival an den Hof des Knigs Artus. Hier nahm sich seiner der greise Ritter G u r n e m a n z an und wurde sein Erzieher in allen riterlichen Tugenden und Pflichten. Er erhielt kostbare Kleider, lernte die Waffen führen, hrte, da jeder wahre Ritter Milde und Erbarmen gegen die Armen zeigen und den Frauen mit reinem Herzen dienen msse, und wurde darauf hingewiesen, da ihm nicht anstehe, viel zu fragen. Als er dies alles kennen gelernt hatte, machte sich Parzival auf, um wie ein echter Ritter Abenteuer zu bestehen. Nach einem lngeren Ritt kam er zu einem Schlo, dessen Herrin, die schne Knigin Kon-d w i r a m u r, von ihren Feinden hart bedrngt wurde. Eingedenk seiner Ritterpflicht versprach er, Leib und Leben fr sie zu wagen; er besiegte alle Gegner, und Kondwiramur wurde fein Weib. Er liebte sie von ganzem Herzen, und diese Liebe trstete ihn und hielt ihn aufrecht in allen Unglcksfllen, die ihn im spteren Leben treffen sollten. Denn nach kurzer Zeit trieb seine Kampfeslust ihn wieder in die weite Welt, auch wollte er seine geliebte Mutter aufsuchen. Nach schmerzlichem Abschiede kam Parzival am Abend an einen See und traf dort einen prchtig gekleideten Mann in einem Fischerboote. Dieser wies ihn zu einer Burg, in der er im Namen des Fischers Einla begehren sollte. Parzival fand die Burg und wurde mit groer Hflichkeit und Freude empfangen. Nachdem er sich gewaschen und Festkleider empfangen hatte, wurde er in den Knigssaal gefhrt, wo ihn ungeahnte Wunder erwarteten. Wnde, Tische und Sitze waren von mrchenhafter Pracht, auf kostbaren Marmorherden brannte duftendes Holz. An der einen Feuersttte lag der
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